Samstag, 17. Mai 2014

Kranker Gisibär

Wie das so mit Schweinchen (und Menschen und Leguanen und Giraffen und Hasen und Katzen) ist, geht von Zeit zu Zeit mal eins kaputt: das nennt sich Krankheit - und wer uns kennt, weiß, auch wir hatten schon ein paar krankheitsbedingte Ausfälle.

Aktuell macht uns unser großer Gisihase Sorgen. Mittlerweile ist sie schon 2 Jahre alt, ein großes, imposantes Sheltie mit gutem Appetit, das jeder Krankheit stand hielt, wie der Fels in der Brandung. Vor einigen Monaten begann Gisi zu brommseln und hatte geschwollene Zitzen mit einem Knötchen darunter, der Tierarzt gab Entwarnung und meinte, das sei schon nichts, solle aber im Auge behalten werden. Wir richteten natürlich die Augen darauf und sahen wenige Wochen später plötzlich 3 Knötchen in Gisis Bauch - eilten umgehend wieder zum Tierarzt, der diesmal zur quasi sofortigen OP riet, Kostenpunkt 300 €. Nun kaufen wir nicht lieber für 25 € ein neues Schwein und lassen das kranke dafür sterben, sondern geben immer unser Möglichstes, aber 300 € für eine Tumor-OP erklärte sich vor allem durch eine topmoderne Tierarztpraxis, die von dem Geld vermutlich noch mit abgestottert wurde. Da es uns aber primär um Gisis Wohl ging, nicht um die Ratenzahlung des Tierarztes, wurde Gisi Ende April bei einer Reise in die Heimat für 1/3 des Preises eine überraschend präsente Tumorkonstellation auf der rechten Seite entfernt - die linke Seite folgt in wenigen Wochen. 

Weil Gisi aber tapfer ist (und vielleicht auch ein bisschen doof), hat sie uns gar nicht erzählt, dass sie einen Heuhalm hatte, der sich ihr etwa 2 Wochen nach der OP noch in die Wunde gepiekst hatte. Das war aus mehreren Gründen nicht von Vorteil: Gisi hat vielleicht Schmerzen, wir sehen es nicht und Gisi sagt nichts, weil Meerschwein. Den Halm haben wir dann doch bei einem TÜV entdeckt und zu entfernen versucht, aber die Tierärztin beim Fädenziehen diese Woche sprach von einer leichten Enzündung seitlich von Gisis Wunde, die sie desinfizierte und versiegelte. Uns bat sie, nun auch täglich zu desinfizieren und Gisi ein Schmerzmittel zu geben, bis wir sie dann alle in einer Woche zu einem Check-Up wieder sehen. Seitdem sitzen alle Kätzels wieder auf Decken, was am dritten Tag in Folge schon müffelt und Erinnerungen an letztes Jahr mit Champions Deckenhaltungsodysee weckt - Fleecedeckenhaltung mag preiswert sein und anfangs nett aussehen, aber das Decken waschen und Köttelchen jede Stunde von der Decke fegen ist wirklich nur etwas für Leute mit ganz viel Zeit.

Gisi versucht sich in jedem Fall gerade zu erholen, frisst und flitzt in ihrem üblichen Sinne und gibt sich als Schweinchen mit enormen Lebenswillen, auf das man nicht verzichten kann!


Wunderschöner Gisibär mit Extraflocken

Gisis Naht mit aufgeplatzter Haut rechter Hand daneben
 

Freitag, 9. Mai 2014

Rettung des Gnadenhofs in Lehnitz nötig

Liebe Kätzelsfreunde!

Mit Befremden und Schreck mussten wir von der Schließung des Tiergnadenhofs im brandenburgischen Lehnitz erfahren. Persönlich waren wir noch gar nicht da, haben aber schon hin und wieder mal auf die Homepage geguckt und wollten ganz demnächst mal vorbeischauen. Jetzt das

"Seit wenigen Tagen sind auf dem Gnadenhof Lehnitz die Stalltüren geschlossen, viele von ihnen gibt es nicht mehr. Die Bauaufsicht hat angeordnet: die Tiere müssen vom Gelände, Volieren und Unterkünfte abgebaut werden. Nachbarn hatten sich belästigt gefühlt durch das gelegentliche Bellen der Hunde, das Zwitschern der Vögel und durch vermeintlichen Geruch.

Mehr als zehn Jahre betreibt Sanny Schulz ihren Hof in Lehnitz. Es sind ausgestoßene Tiere, die sie unter ihre Fittische genommen hat. Solche, die nicht selten durch Menschen verursacht nun mit Behinderungen leben, solche, die an unheilbaren Krankheiten leiden & rund um die Uhr überwacht werden müssen, aber auch solche, die einfach niemand mehr wollte. Auf dem Hof lebten nicht nur Hund und Katz friedlich zusammen, wurden verwaiste oder verletzte Wildtiere gefunden, war Sanny Schulz sofort zur Stelle und nahm sie auf. Gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helfern wurden diese Tiere gepflegt, bis sie in ihren natürlichen Lebensraum & Fundort zurückkehren konnten.

Nicht nur Tieren bot der Gnadenhof eine Rückkehr ins Leben. Seit Jahren gab es eine Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe Oranienburg. Junge Menschen konnten hier ihre Sozialstunden ableisten und lernten Verantwortung zu tragen. Die Tiere gaben ihnen das Gefühl, gebraucht zu werden und wichtig zu sein. Nicht selten blieben diese jungen Menschen – als freiwillige Helfer. Auch Schüler und Praktikanten waren auf dem Gnadenhof willkommen. Ebenfalls wurde mit den Adaptionshäusern von seelisch kranken zusammengearbeitet um Wiedereingliederungen ins Leben mit einem 3 Monats Praktika auf dem Gnadenhof neuen Fuß zu finden. Führungen für Schulklassen oder Kitagruppen wurden auch auf dem Gnadenhof gemacht, enge Zusammenarbeit mit Jugendclubs, Tierkliniken, Tierärzte, Tierrettung, Tierschutzvereinen und vieles mehr. Der Gnadenhof arbeitete eng mit der Polizei, Feuerwehr und weiteren Behörden/Ämter, NABU & Tierheimen zusammen um Tiere in Gefahr zu retten.

Die Tiere haben in Pflegestellen eine vorläufige Bleibe gefunden. Dies kann aber nur eine Zwischenlösung sein. Gesucht wird nun dringend ein neues Zuhause, für Sanny und ihre Tiere. Ein großer Hof soll es sein, mit ausreichend Freiflächen und Platz und er soll die Möglichkeit bieten, das Konzept des Gnadenhofes zu erweitern. Angedacht ist, den Hof weiter zu öffnen – für Kinder, Senioren und Menschen mit Behinderungen, um ihnen den Kontakt zu Tieren zu ermöglichen.

Doch die Eigenmittel sind knapp. Die Kosten für die Verpflegung und Versorgung der Tiere wurden bisher von der Betreiberin aus der eigenen Tasche bezahlt und von Tierfreunden und Paten übernommen. Der Gnadenhof Lehnitz sucht Paten, Sponsoren und finanzielle Unterstützung! Bitte, wer den Hof finanziell unterstützen kann und somit das Leben von den Handicap- und Gnadenhoftieren retten kann, helft mit, sie brauchten noch nie so starke Hilfe und Unterstützung wie jetzt. Ohne Eure Hilfe sind sie und die Gnadenhoftiere aufgeschmissen."

Kontoinhaber: Gnadenhof Lehnitz
IBAN: DE71100900002026809005
BIC: BEVODEBB (Berliner Volksbank)
Verwendungszweck: neuer Gnadenhof
oder PayPal Zahlung an: info@kleintierpraxis16515.de

Wenn ihr irgendeine Idee habt, wir ihr helfen könnt, einen neuen Ort für den Gnadenhof wisst oder finanzielle Unterstützung leisten könnt - nur zu! Jede Spende hilft, jede Hand auch. Zwar sind Kätzels wunderbare Tiere (und Meerschweinchen auch ehemalige Gnadenhofbewohner), aber auch so viele andere Arten haben in Lehnitz ein schönes, artgerechtes Zuhause gefunden, das sie so oder ähnlich so schnell wie möglich zurückverdienen!